Angstreaktion - Feuerwehr Mühlhausen

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Angstreaktion

Ausbildung > Aus- und Weiterbildung > Gefahren
Gefahren bestehen durch die Angstreaktion für:      
        
  • Menschen
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  • Tiere
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  Schützen muss sich vor Angstreaktion      
        
  • Mannschaft
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Angst ist eine Emotion, die Bestandteil der menschlichen Grundkonstitution ist.
Die Fähigkeit, Angst zu spüren oder wahrzunehmen, gehört ebenso wie andere Gefühle (z.B. Freude, Glück, Trauer) zur psychischen Grundausstattung des Menschen.
Das Gefühl der Angst hat eine für das Überleben zentrale Bedeutung: als ein Gefühl der Beunruhigung über ein bevorstehendes Übel motiviert die Angst, dem Übel auszuweichen oder zu fliehen.
  
Angst kann grundsätzlich nicht »abtrainiert« oder gar »verboten« werden.
Man kann hingegen lernen, mit konkreten Ängsten umzugehen und sie zu integrieren. Es gibt unzählige Gelegenheiten, Angst zu haben.
Dabei ist zu berücksichtigen, daß Ängste individuell sehr unterschiedlich erlebt werden.
So hat ein Mensch Höhenangst, der andere leidet besonders unter Prüfungsängsten, wieder ein anderer Mensch neigt dazu, Angst vor Vorgesetzten zu haben.
  
Es gibt aber eine Angst, die allen Menschen in ihrer biologischen Ausstattung mitgegeben ist:
die Angst vor dem Tod.
In unserer normalen, alltäglichen Umgebung sind wir keinen oder kaum offensichtlichen Lebensgefahren ausgesetzt. Gerade im Einsatzdienst kann es jedoch plötzlich unvorhersehbar zu Situationen kommen, in denen einzelne oder mehrere Einsatzkräfte ihre Wahrnehmungen so deuten, daß von der Situation bzw. ihrer Umgebung eine akute Lebensbedrohung ausgeht.
  
Der Grad der Angst entspricht nicht immer dem Grad der objektiven, realen Gefahr, die von einer Situation ausgehen kann.
So kann die Bedrohlichkeit einer Situation übersehen und nicht erkannt werden. Die Verkennung von Gefahr und Verleugnung von Angst führt immer wieder zu Fehleinschätzungen, die den Tod zur Folge haben.
Andererseits kann aber auch eine Situation als bedrohlicher erlebt werden, als sie objektiv wäre.
Eine entscheidende Bedeutung zur Vermeidung von unangemessenen Ängsten im Einsatz kommt einer Ausbildung zu, die Vertrauen und Sicherheit in einsatztaktische Abläufe und die verwendete Ausrüstung vermittelt.
Ein hohes Maß an Einsatzerfahrung führt nicht etwa zur Beseitigung von Angst. Allerdings wird Angst dem objektiven Ausmaß an Bedrohung angemessener erlebt.
Es hätte fatale Konsequenzen, Einsatzkräften alle Angst nehmen zu wollen. Ziel sollte vielmehr sein, die Angst »nutzbar« zu machen und zu instrumentalisieren, damit Risiken und Bedrohungen im Sinne und Interesse des Eigenschutzes adäquat   eingeschätzt werden können.
  
In seltenen Situationen kann es zu akuten Angst- und Panikreaktionen kommen.
Während der kontrollierte und bedächtige Umgang mit der Angst zu überlegten und effektiven Reaktionen führt, können Angst- oder Panikattacken nicht gesteuert oder beherrscht werden.
Im Rahmen einer Angst- oder Panikattacke werden Kraftreserven freigesetzt, die in vorgeschichtlicher Zeit die Überlebenschancen erhöht haben mögen.
In komplexen und unübersichtlichen Situationen jedoch stellt die Angst- oder Panikreaktion eine Gefährdung für den Betroffenen dar.
Panikattacken stellen sich vermehrt dann ein, wenn eine Einsatzkraft von seinen Kameraden situativ isoliert wird und die Orientierung verliert.
  
Panikattacken werden als ein Gefühl der Überwältigung beschrieben.
Während es manchen Menschen gelingt, eine aufkommende Panik »niederzuringen«, fühlen sich andere von ihr schlagartig überwältigt.
Panik bedeutet immer einen weitgehenden Kontrollverlust und kann sich innerhalb von Gruppen übertragen.
Zur Prävention von Panik sind alle Maßnahmen geeignet, die das Vertrauen zum System (Ausbildung, Ausrüstung und Zuverlässigkeit der Kameraden / Mitarbeiter) stärken.

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